Der Wetterbericht verhieß Sonnenschein und Wind aus Nord-Ost. Und genau so kam es dann auch bei der Ammercat. Gut, es gab ein paar Wolken, und der Wind wehte nicht immer mit null Grad Drehern und einer gleichmäßigen Stärke von perfekten 15 Knoten. Aber alles in allem waren es zwei tolle Segeltage, die mit zwei bis fünf Windstärken abwechslungsreiche Konditionen für insgesamt fünf Wettfahrten boten.
15 A-Cats waren dabei, davon acht Foiler. Fast alle Boote waren nicht älter als fünf Jahre, auch bei den Classic-Booten war Top-Material am Start. Ähnliches gilt für die Segler. Das Niveau war durchgängig hoch, und so ist es alles andere als verwunderlich, dass auch im hinteren Teil der Ergebnisliste erfahrene und bekanntermaßen schnelle Segler auftauchen.
Den ersten Platz belegte mit Klassenneuling Andi Lachenschmid ein Segler, der derzeit in der komfortablen Situation ist, seine gesamte Zeit aufs Segeln verwenden zu können. 2016 war er Weltmeister im Musto-Skiff, und was er auf dieser Kippelkiste an Bootsbeherrschung gelernt hat, hilft ihm offensichtlich auch auf dem foilenden A-Cat. Souverän zischte er auf dem Downwind allen anderen Booten nur so um die Ohren. Unfassbar, wie schnell die Foiler bei optimalen Bedingungen sind, wenn sie gut gesegelt werden. Klaus Raab, Matthias Dietz und Andi Grünenwald haben das Foilen nach viel Trainieren und Boot einstellen inzwischen auch richtig gut drauf. Sie zeigten stabile Flugeinlagen, die sie weit nach vorn brachten. Ihre nahezu aktuellen Foiler (Exploder AD3 und DNA F1) sind aber auch bei Non-Foiling-Bedingungen flott unterwegs.
Der einzige, der mit einem Classic-Boot in die Phalanx der Foiler einbrechen konnte, war Georg Reutter. Er stieg bei dieser Regatta auf seinen guten alten Nikita, um damit gemütlich „cruisen“ zu können, wie er es selbst nannte. So konnte er auf seinem Heimatrevier aufmerksam nach Winddrehern und Böen Ausschau halten, und das half ihm ganz enorm beim nach-vorne-kommen. Die Foiler-Segler berichteten am Abend des ersten Wettfahrttages, dass die 5er-Böen sie ganz schön an die Grenze des Machbaren gebracht hatten. Einige Kenterungen unterstrichen dies. Auf einem Classic geht es da schon etwas weniger haarig zu.
Sportlich gesehen war die Ammercat 2018 also eine erstklassige Regatta. Dass sie auch an Land riesigen Spaß macht, weiß jeder, der schon mal da war. Aufmerksame und liebevolle Bewirtung sowie ein schönes Clubgelände lassen keine Wünsche offen.
Christian Stock GER 100
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